Sachsenheimer
Nachrichtenblatt
Der Deckel ist drauf –
es geht in die nächsten
Runden
„Der Deckel ist drauf - wir feiern
Richtfest unseres historischen
Wasserschlosses!
Dem Wahrzeichen unserer Stadt“.
Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister
Horst Fiedler die Gäste
beim Richtfest am Dienstag, dem
26. März.
„Dieser Tag wird sich in die Reihe
der historischen Momente der
Stadt einreihen - auch wenn wir
das im Augenblick gar nicht so
empfinden mögen“, so das Stadtoberhaupt
weiter. Fiedler betonte,
dass er sich immer vorgenommen
hatte, den Menschen als
Dienstleister zur Verfügung zu stehen.
„Nun ist mir mit dem Wasserschloss
doch noch ein Denkmal
quasi in den Schoß gefallen. Und
so fühle ich mich als Person und
in meiner Funktion mit der Geschichte
dieses alt-ehrwürdigen
Gebäudes für alle Zeit verbunden“.
Das fühlt sich sehr gut an!
Als Stadt ein solches Denkmal als
Wahrzeichen zu besitzen, bedeutet
gleichzeitig auch eine große
Verantwortung. Diese beschränkt
sich nicht nur auf unsere Zeit, sondern
gilt die auch für die kommenden
Generationen.
Die für das Mammutprojekt werden
voraussichtlich bei 9,8 Mio.
Euro liegen.
Es wird auch an anderer Stelle
gesehen, dass der Erhalt dieses
Denkmals zwingend ist.
So unterstützt die Deutsche Stiftung
Denkmalpflege mit über
280.000 Euro.
Einen weiteren stattlichen Förderbeträge
gibt das Denkmalschutzprogramm
von Land und Bund:
1,5 Mio. Euro. Und erst vor ein paar
Tagen kam der Bescheid, dass weitere
800.000 Euro gegeben werden!
Insgesamt also Fördermittel von
2,58 Millionen! Eine stolze Summe!
Dennoch: Wäre das ein x-beliebiges
Rathaus, das sich in einem so
desolaten Zustand befunden hat,
dann hätte man es eher abgerissen
und neu aufgebaut.
Der finanzielle Umfang hätte es
hergegeben.
Wer schon einmal ein älteres Haus
umgebaut hat, weiß, dass der Teufel
immer in den Details sitzt. Und
bei diesem Projekt glich die Prognose
des Umfangs dem Blick in die
Kristallkugel.
Mit der Funktion als Rathaus steht
das Wasserschloss auch weiterhin
den Bürgerinnen und Bürgern offen.
Es bleibt also ein öffentliches
Gebäude.
Hier kann man künftig wieder
heiraten und im Anschluss an
die Trauung bieten wir auch den
Raum für einen Umtrunk an.
Kleine, kulturelle Events werden
möglich sein, wie auch Besprechungen
und Sitzungen mit begrenzter
Teilnehmerzahl.
Es wurde in der ganzen Bandbreite
das Portfolio der Angebote an
die heutigen Bedürfnisse der Menschen
angepasst.
So wie wir auch immer unser Angebot
der Verwaltung modernisieren
und anpassen.
Wichtig ist aber auch, dass den
Beschäftigten ein funktionaler
und attraktiver Arbeitsplatz geboten
wird. Der Fachkräftemangel
längst in der öffentlichen Verwaltung
angekommen ist und ein
solche Arbeitsplatz ist ein echter
Wettbewerbsvorteil.
Architekt Egon Bermayer hob in
seiner Ansprache hervor, dass
die historische Bausubstanz erst
durch eine zeitgemäße Nutzung
gesichert ist.
„Wir lassen optisch das bestehende
Gebäude mit modernen Materialien
verschmelzen. Und auch
die Barrierefreiheit wird gewahrt
sein“, so Bermayer. Er hob darauf
ab, dass 1.000 Kubikmeter umbauter
Raum saniert wurden und was
das im Einzelnen für einen Arbeitsaufwand
bedeutet.
Beide Redner dankten allen Handwerkern,
allen voran der Zimmerei
Bennert, die das Dach aufbaute.
Weiter dankte Fiedler dem Architekten
Egon Bermayer, Innenarchitektin
und Planerin Katja
Schultze, Bauleiter Sven Friedle
und dem Bauherrenvertreter Michael
Miorin-Bellermann.
Jetzt wird im Juni erst einmal die
Sanierung der Brücke vorgezogen.
Somit ist ein solider Zugang gesichert
und der Innenausbau kann
erfolgen. Dann kann die Fassade
fertig gestellt werden und die
Elektro- und Innenputzarbeiten
folgen. Auch die Einrichtung der
Sanitärbereiche, der Decken der
Aufzugseinbau und der Bodenaufbau
wird sich in diesem Jahr noch
daran anschließen. – alles was dazugehört
wird dann im Anschluss
angegangen.
2020 folgen Schreiner- und Bodenbelagsarbeiten,
die Decken und
die Malerarbeiten.
Im Sommer 2020 werden die Arbeiten
abgeschlossen und die Verwaltung
kann wieder einziehen.
Der Zimmermann beim Verlesen
des Richtspruches, der allen Glück
bringen soll.
Nachhilfe für
afghanischen Geflüchteten
in Ausbildung
Bereits vor einigen Wochen haben
wir an dieser Stelle nach Lernbegleitungen
gesucht. Wir freuen
uns sehr, dass es auf diesem
Weg gelungen ist, für einen jungen
Mann aus Afghanistan Unterstützung
im Bereich Gemeinschaftskunde
und Deutsch zu finden.
Nach wie vor suchen wir für einen
weiteren Geflüchteten eine Nachhilfemöglichkeit.
Der 25-jährige
Afghane lebt derzeit in einer Gemeinschaftsunterkunft
in Großsachsenheim,
befindet sich in einer
Ausbildung zur Fachkraft zum
Anlagenmechaniker im Bereich
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
und benötigt Unterstützung
im Fach Mathematik.
Wenn Mathematik zu Ihren Stärken
zählt, Sie sich ehrenamtlich
engagieren und Zeit mit Menschen
aus anderen Kulturkreisen verbringen
möchten, freuen wir uns
über Ihren Anruf!
Weitere Auskünfte erteilt Frau Deuschel,
Team Bürgerservice, Öffentliche
Sicherheit und Ordnung,
s.deuschel@sachsenheim.de, Tel.:
07147/28-188.
Mitteilungen der Stadtverwaltung
Ausgabe-Nr. 8
Freitag, 12. April 2019
Jahrgang 2019
www.sachsenheim.de
Bürgermeister Horst Fiedler (links) und Architekt Egon Bermayer beim
Richtfest des Wasserschlosses. Sie hoben in ihren Reden darauf ab, dass das
Gebäude als Wahrzeichen der Stadt eine besondere Verantwortung für alle
Beteiligten bedeutet.